Boah! Wie machen die das nur? Wie können die Stars die Töne solange aushalten und dann auch noch mit einer solch festen Stimme? Training!


Atem- und Stimmfestigkeit trainnieren


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Lange Töne aushalten und gleichzeitig energievoll klingen, kommt nicht einfach so. Okay, manche haben das Glück und es fällt ihnen von Geburt an einfacher, den Atem lang anzuhalten. Aber wer beim Singen mühelos Töne aushalten möchte, der muss üben. Und zwar nicht nur mit Übungen für die Stimme und den Klang, sondern gezielte Atemübungen machen. 

Die Atemtechnik ist im Übrigen das Fundament des Singens. Wer keine gute Atemtechnik hat, wird sich stets abmühen mit dem Gesang – der Ton wird dennoch zittrig und unsicher klingen. Da mir viel daran liegt, mit meinen Übungen gleich mehrere Punkte auf dem Übungsplan abzudecken, zeige ich dir heute, wie du mit nur einer Aufgabe dein Atem ausbauen und deine Stimmfestigkeit trainieren kannst.

Schau dir dazu zuerst das YouTube-Video an. Wenn du findest, da geht noch mehr, habe ich dir folgend ein paar Erweiterungsformen zum Fliegentanz.

+Level up+

Fliegenjagd mit Intervallen: Damit du nicht nur eine langatmige Fliegenjagd auf dich nehmen musst, kannst du auch versuchen, zwischendurch Stopps einzulegen. Dabei hältst du den Atem an und atmest nicht ein, solange Atem vorhanden ist. Damit kannst du die Atemsteuerung und den Ton kontrollieren. Achte darauf, dass Luftstrom und Ton gleichzeitig stoppen.

Wozu das gut ist? In Songs gibt es viele Stellen, an denen du Pausen hast, aber nicht atmest, damit die Spannung aufrecht erhalten bleibt. Das ist wichtig, wenn du in einer Phrase Schwung aufbaust, um beim letzten Ton zu Belten oder mit einer kräftigen Mittelstimme den Ton aushalten willst. Unterbrichst du den Spannungs- und Luftfluss vorher, kann es sein, dass dieser letzte Ton absackt oder an Dynamik verliert. Dafür brauchst du aber einen langen Atem und eine gute Atemkontrolle. Sprich: üben, üben, üben! 

++Level up++

Fliegenjagd durch Skalen: Du kannst diese Fliegenjagd auch durch Skalen von Übungen machen, die du kennst oder regelmässig machst. So kannst du die Tonpräzession noch miteinbauen. Spüre jeweils, bei welchen Tönen du wieviel Luftdruck benötigst. Das kannst du nachher auf die normale Übung übertragen, um die starke (Mittel-)Stimme zu trainieren.

+++Level up+++

Fliegenjagd durch den Song: Du kannst die Übung auch ausbauen und in einen Song einbauen, den du am Üben bist. Singe den Song statt mit Lyrics auf einem stimmhaften «ss» und achte dich darauf, wo die Fliege instinktiv pausiert und wo sie durchzieht. Spüre deinen Luftdruck. Wie viel Luft brauchst du an welchen Stellen und wie fühlt sich der Druck in deinem Brustkorb und an deinem Oberzwerchfell an? Versuche mit dem Text an den selben Stellen den gleichen Druck aufzubauen und schaue, wie der Song, bzw. deine Stimme dann klingt. 

Das heisst nicht, dass du nachher genau so den Song singen musst, aber es hilft dir, dich bewusst auf deinen Luftdruck zu achten, auf deinen Körper und deinen Atem. Wie du den Song nachher singst, wo du, wie viel Power in die Stimme gibst und welche Dynamiken du ausarbeitest, dass ist Geschmackssache und dir überlassen. Durch das Bewusstwerden über die Luft, die du brauchst beim Singen und den Druck, den du aufbauen kannst, wird dir mit der Zeit mehr Stimmfreiheit verleihen. 😀